Deutsche Biotech-Branche wächst und wächst

Schon im allerersten BioTechnologie Jahrbuch im Jahr 1987 fanden sich Strukturdaten zur Entwicklung der damals noch winzigen Branche – seinerzeit gemeinsam mit der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) in Braunschweig (heute HZI für Infektionsforschung) erhoben. Seit 2005 wurden die wichtigsten Kennzahlen der deutschen Biotech-Unternehmen auf Basis der Kriterien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erfragt und analysiert. Im anfänglichen Durcheinander des Corona-Jahres 2020 konnte diese Erhebung erstmals nicht durchgeführt werden.

Trotzdem gehen bei der BIOCOM AG natürlich zahlreiche Informationen ein, die für eine Aktualisierung des Datenbestandes genutzt werden konnten. Die Anzahl der dedizierten Biotech-Unternehmen stieg demnach von 679 auf 703. Während acht Firmen ihren Geschäftsbetrieb einstellten (Tab. 1), wurden insgesamt 32 Neuzugänge aufgenommen. Unsere exklusive Liste der Unternehmen finden Sie im aktuellen BioTechnologie Jahrbuch (erhältlich im Buchhandel und auf Amazon).

Angaben zu Arbeitsplätzen, Finanzierungen und Umsätzen fehlen in diesem Jahr leider, da sie ohne eine detaillierte Erhebung nicht seriös benannt werden können. Bei den Arbeitsgebieten und der regionalen Zuordnung ergaben sich nur geringe Verschiebungen – vgl. Abb. 1 und 2.Es ist hingegen sehr wahrscheinlich, dass die Corona-Krise auch im Biotech-Sektor Gewinner und Verlierer zur Folge hat: Während die Milliarden-Investitionen bei den Impfstoffen für viele Diagnostik-Anbieter, Zulieferer und Ausrüster eine Sonderkonjunktur bedeutet, dürften die niedrigen Ölpreise die allgemeine Biologisierung der Industrie eher hemmen.